Relationship Coffee ist nicht nur Kaffee, sondern auch eine Haltung. Beim Relationship Coffee Geschäftsmodell geht es um eine direkte und langfristige Beziehung zwischen Kaffeeproduzent:innen, Händler:innen Röster:innen und Konsument:innen. Wir können nicht in allen Ländern mit jedem einzelnen Kaffeebauern kooperieren. Aber wir können uns kleine Händler suchen, die im jeweiligen Land direkt bei Ihren Familien oder Nachbarn einkaufen und den Import für uns übernehmen. Der größtmögliche Anteil an Wertschöpfung kommt dadurch direkt bei den Kaffeebauern und -bäuerinnen an, welche in herkömmlichen Handelsbeziehungen die schwächste Verhandlungsposition hatten. Immer mehr Kaffeeröster*innen werden sich ihrer Verantwortung bewusst, die sie gegenüber den Produzent:innen ihres Rohprodukts in den Herkunftsländern haben. Wir haben es in der Hand, am Markt einen guten Preis durchzusetzen, damit wir für unseren Rohkaffee einen Preis bezahlen können, der unseren Partner:innen ihr Auskommen sichert.
Jedoch gilt auch hier, manchmal muss man sich Trennen. Wir haben unsere Kooperation mit Ulrich Salamun und Sabine Khalil in Nicaragua beendet. Nach einer Reise nach Nicaragua haben wir bemerkt, dass wir nicht mehr zusammen passen. Schade, aber so ist das Leben, nicht alles währt ewig. Daher wird es zukünftig keinen Nicaragua Catimor Bio in unserem Online Shop geben. Reste werden noch verkauft solange der Vorrat reicht.
Im Herbst 2019 haben wir bei einer Veranstaltung an der BOKU Victor Cordero kennengelernt. Victor hat mit Red Ecolsierra eine beeindruckende Kooperative in Santa Marta, Kolumbien auf die Beine gestellt. In seiner Diplomarbeit hat er erarbeitet, wie es gelingen könnte, den Kaffee produzierenden Bauernfamilien in ihrer prekären wirtschaftlichen Lage zu helfen. Es blieb aber nicht bei der wissenschaftlichen Arbeit, er hat seine Erkenntnisse direkt in die Tat umgesetzt. Mittlerweile sind über 700 Familien Mitglied bei Red Ecolsierra. Der überwiegende Teil des Kaffees wird in Bio-Landwirtschaft produziert. Mit dem "la Red" Sozialfonds, der aus Spenden und aus Einnahmen aus dem Kaffee-Verkauf gespeist wird, werden Infrastruktur- und andere Projekte realisiert, die das Leben der Landbevölkerung in der Sierra Nevada de Santa Marta deutlich verbessern. Nach meinem Besuch im Jänner/Februar 2020 haben wir einen Vertrag über eine erste Bio-Kaffeelieferung unterschrieben. Der Anfang einer hoffentlich ebenfalls sehr langfristigen Beziehung. Der Ecolsierra ist ein fester Bestandteil unseres Sortiments geworden.
Cooagronevada ist eine Kooperative von Kaffeebäuerinnen nahe Santa Marta. Mit ca. 70 Mitgliederinnen noch deutlich kleiner als Red Ecolsierra, wird auch hier sehr beeindruckende Arbeit geleistet. Extrem hohes Bewusstsein für ökologische Kaffee-Landwirtschaft, sowie ein sehr hohes soziales Bewusstsein mit Schwerpunkt auf die Stellung von Frauen in der Gesellschaft, zeichnen diese Kooperative besonders aus. Wir freuen uns, heuer erstmals eine Lieferung besten Bio-Kaffees mit woman care-Zertifikat zu bekommen. Auch das soll der Anfang einer langfristigen Beziehung sein.
Aus Brasilien kommt ein großer Teil des Rohkaffees, den wir verarbeiten. Es ist einfach, Rohkaffee aus Brasilien zu kaufen, aber gar nicht so einfach, Rohkaffee von brasilianischen Kleinproduzent*innen zu kaufen. Mit Max Louzada, Eigentümer der Brazilian Coffee Company haben wir einen Partner gefunden, der genau das für uns macht. Max unternimmt jedes Jahr mehrere Reisen nach Brasilien, um die Kaffeeproduzent*innen bei denen er Kaffee einkauft, zu besuchen. In ihm haben wir einen vertrauenswürdigen Partner gefunden, über den wir jenen Kaffee aus Brasilien einkaufen, zu dem wir stehen können.
Immacoffee ist voriges Jahr neu dazu gekommen. Immaculee Steinlechner handelt Rohkaffee aus Ruanda und sie stellt die Verbindung von Ruanda nach Österreich her. Der Kaffee kommt von Ihrer Ursprungsfamilie und deren Nachbarn. Imma, wie sie gerne genannt wird wird ist unsere Vertrauensperson in Ruanda und ist Garant für Qualität und Haltung.
Mit Punto Rojo arbeiten wir seit 2022 zusammen. Anyela und Wilhelm Spuller sind unsere Händler für Kaffee aus Peru. Die Kaffees wachsen im peruanischen Hochlandregenwald zwischen 1.200m und 2.200m Seehöhe. Der Rohkaffee kommt von zwei Kooperativen. Anyela und Willi sind unsere Händler, die den Einkauf und Import übernehmen und uns damit viel Arbeit abnehmen.